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Mit der Neuausrichtung des Bereichs Forschung im Nationalpark Berchtesgaden haben bereits mehrere ausgezeichnete Wissenschaftler ihren Weg nach Berchtesgaden gefunden. So auch Forschungsleiter Prof. Dr. Rupert Seidl, dem kürzlich vom Europäischen Forschungsrat (ERC) einer der begehrten „Consolidator Grants“ zugesprochen wurde. Die Auszeichnung fördert hoch innovative Projekte aus allen Disziplinen mit bis zu zwei Millionen Euro über eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren. Im Nationalpark Berchtesgaden untersucht Prof. Seidl im Rahmen seines Projektes die Veränderungen von Waldökosystemen im Klimawandel.
„Waldökosysteme rund um den Globus befinden sich in einem raschen Prozess der Veränderung“, erläutert Seidl die Grundlagen des Projekts. „Im Nationalpark Berchtesgaden untersuchen wir die Auswirkungen des globalen Wandels auf die Baumsterblichkeit und die Waldverjüngung. Das Projekt verbindet unter anderem Feldforschungen im Gebiet des Nationalparks mit Experimenten in begehbaren Klimakammern der Technischen Universität München. Es zeigt somit das große Synergie-Potential zwischen beiden Institutionen auf und unterstreicht den Wert der kürzlich eingegangenen Forschungskooperation“, führt der Wissenschaftler weiter aus. Darüber hinaus werden Langzeitbeobachtungen des Nationalparks in Wert gesetzt und die Entwicklungen in Berchtesgaden mit jenen in anderen Schutzgebieten in Asien und Nordamerika verglichen. Das Projekt ist damit ein wichtiger Mosaikstein in der Forschung des Nationalparks und bringt neue Impulse für die Waldforschung. Insgesamt bearbeiten derzeit rund 15 Wissenschaftler im Nationalpark Berchtesgaden weitere Forschungsfragen wie beispielsweise die Almbewirtschaftung im Klimawandel, die Veränderung der Biodiversität über Höhengradienten und Lebensraumgrenzen hinweg oder die Dynamik und Interaktion von Wildtieren im Ökosystem. Dabei lautet die zentrale Frage aller laufenden Forschungsarbeiten: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Flora und Fauna des Nationalparks aus? Das durch den ERC ausgezeichnete Projekt von Prof. Seidl startet im Oktober 2021, mit ersten Ergebnissen ist in rund zwei Jahren zu rechnen. So erwarten die Wissenschaftler neue Erkenntnisse zur Widerstandsfähigkeit von Bergwäldern gegen Klimaveränderungen, die auch für andere Bereiche der Alpen sowie für Wirtschaftswälder von Bedeutung sein können.
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Bildnachweis (Credit: Nationalpark Berchtesgaden): Prof Rupert Seidl.jpg
Prof. Dr. Rupert Seidl leitet die Forschung im Nationalpark Berchtesgaden. Zugleich ist Seidl Inhaber des Lehrstuhls „Ökosystemdynamik und Waldmanagement in Gebirgslandschaften“ an der Technischen Universität München (TUM).
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